Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine Virusinfektion. Sie ist stark resistent gegen äußere Einflüsse und kann über mehrere Wochen und Monate unter bestimmten Bedingungen überleben.
Als Wirte und Zwischenwirte fungieren ausschließlich Schweine (Wild- und Hausschweine) und Zecken (primär Lederzecken). Andere Tierarten und Menschen können sich nicht mit ASP infizieren. Sowohl die ASP als auch der Verdacht auf ASP sind dem zuständigen Veterinäramt gegenüber anzeigepflichtig.
Die Übertragung von ASP auf gesunde Tiere erfolgt unter anderem durch:
- Kontakt mit einem infizierten Tier oder dessen Ausscheidungen
- Kontakt mit kontaminierten Gegenständen
- Verzehr von kontaminierten Fleischwaren bzw. Fleischresten oder Futtermitteln
- Verzehr von Stechfliegen, die infiziertes Blut in sich tragen oder
- Zeckenstich
Ausbreitung
Wie der Name vermuten lässt, hat die ASP ihren Ursprung auf dem afrikanischen Kontinent und breitete sich durch die internationalen Verflechtungen der Reise- und Transportnetze global aus. Es wird vermutet, dass die ASP seit 2007 über Georgien und die östlichen EU-Länder nach Zentraleuropa Einzug gehalten hat. Die amtliche Feststellung des Ausbruchs für Deutschland lässt sich anhand der ersten verdächtigen Funde im September 2020 in Brandenburg auf Juli 2020 zurückdatieren.
Seitdem wurde die ASP in Deutschland bei mehr als 685 Wildschweinen nachgewiesen (Stand Mitte Februar 2021). Die betroffenen Bundesländer sind derzeit Brandenburg mit 650 bestätigten Fällen (Landkreise Märkisch-Oderland, Spree-Neiße und Oder-Spree) sowie Sachsen mit 35 bestätigten Fällen (Landkreis Görlitz).
Erkennungsmerkmale
Verlauf und Intensität des Virus fallen bei betroffenen Schweinen abhängig von Alter und Rasse unterschiedlich aus, optische Auffälligkeiten sind vielfältig. Unvermeidbar jedoch tritt der Tot bei nahezu allen infizierten Tieren in einem Zeitraum von 6 – 10 Tagen ein.
Äußerliche Auffälligkeiten und Symptome:
- deutlich gerötete Ohrmuscheln bzw. Einblutungen in den Ohrmuscheln
- Durchfall
- hohes Fieber
- Atemnot / Kurzatmigkeit, Schaum am Rüssel (Lungenentzündung)
- reduzierte Futteraufnahme und als Resultat sichtbare Abmagerung nach wenigen Tagen
- Bewegungsstörungen, insbesondere unsicherer Gang
- Kraftlosigkeit, Abgeschlagenheit
Hinsichtlich der inneren Organe können folgende Veränderungen auftreten:
- Schaumansammlung im Bereich der Lunge
- Lymphknoten dunkel bis schwarz verfärbt und vergrößert
- Einblutungen bei Organen
- geschwollene Milz
Bekämpfung und amtliche Maßnahmen
Die ASP wird analog zur Klassischen Schweinepest bekämpft. Die Basis dafür bildet die Schweinepestverordnung der Veterinärbehörden. Im Gegensatz zur Klassischen Schweinepest schlägt eine Impfung von gesunden Schweinen bei der ASP nicht an. Die Behörden können daher z.B. auf folgende weitere Maßnahmen zurückgreifen:
- Errichtung von Schutzzäunen sowie Sperr- und Pufferzonen
- Betretungs- und Ernteverbote in betroffenen Gebieten
- Einfuhrbeschränkungen ausländischer Schweinefleischprodukte
- verstärkte Bejagung in gefährdeten Gebieten bzw. Aufhebung der Schonzeit
- Tötung von Beständen, bei denen ein begründeter Verdacht besteht
Der DJV hat die Broschüre „Wissenswertes zur Afrikanischen Schweinepest“ sowie mehrere Frage-Antwort-Papiere zum Thema veröffentlicht, die Ihr hier abrufen könnt: https://www.jagdverband.de/afrikanische-schweinepest
Beitragsbild: Ed van duijn on Unsplash